Dienstag, 16. Februar 2016
Tag 32 - such a day
Samstag war ungewohnt okay.
Bin den Morgen über Auto gefahren, was wie immer ziemlich nervig dank meines Dads ist. Aber Fahrpraxis ist Fahrpraxis. Nach dem Mittag bin ich mit meiner Mom in das örtliche Museum gefahren. Das war cool. Es gab eine Karikaturausstellung von Glück und im Keller einige ausgestellte schwarz-weiß Fotografien. Danach waren wir noch in dem kleinen Park, der zu der ehemaligen Villa dazugehört. In dem stehen wie selbstverständlich kleine Statuen aus verschiedensten Stilrichtungen; haben ein paar Fotos gemacht. Abends gings dann feiern. Mit meiner Arschwackelfreundin, dem wandelnden Koloss Jay, ner gnadenlos besoffenen "Erziehungsbeauftragten" und einem eher ruhigen Charakter meines Bekanntenkreises feiern. Haben unsere Zeit bis halb 4 in ner ranzigen Disco verbracht. Sonntag und Montag waren scheiße wie immer. Aber außerdem habe ich am Wochenende meinen ersten eigenen Autoschlüssel bekommen, was schon irgendwie ziemlich was hat.

Und heute. Heute war einfach anders. Ungewöhnlich.
Schule hat mich ausgelaugt, wie immer. Aber die Pausen waren einfach unangenehm. Meine Raucherfreundin hat ihren Onkel verloren, gestern war die Beerdigung, und ich habe mir heute tapfer angehört, wie das so war. Wird eindeutig nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber sie braucht das.. und sie muss sich momentan mehr depressives Gemecker von mir anhören als irgendwer sonst, glaub ich. Konnten früher gehen, weil einfach keiner Bock auf Unterricht hatte und wurde dann noch von Annemi aus meiner Klasse nach hause gebracht mit ihrem Auto, dabei ist sie einen riesigen Umweg gefahren. Allgemein ist sie schrecklich nett - wir unterhalten uns manchmal in Geschichte etwas unbeholfen über Schule - ich würde gerne mal mehr mit ihr machen.
kaum zuhause kam die nächste Überraschung.. Ein Brief aus Deutschlands hohem Norden, genauer vom Timmendorfer Strand. Dieser Typ hat seine 6 Monate ja mal nicht ansatzweise durchgehalten.. gerade mal nach einem Drittel meinte er also seine Kontaktsperre seinerseits aufzuheben und mir einen 4-seitigen Brief zu schicken. Ich stand einfach nur in diesem verdammten Flur und hab diesen Brief angestarrt. Im Endeffekt war es zum Glück ganz nett von ihm zu hören, einfach weil er in der Lage sein kann, sehr angenehm zu schreiben.
Jop und jetzt chatte ich. Sie hat sich gemeldet, einfach um zu fragen wie es mir geht; keine Ahnung ob einfach so, wegen dem Blog (was ich bezweifle) oder aus geheucheltem Interesse (was ich noch um einiges mehr bezweifle). Ich weiß echt nicht, warum ich immer direkt Panik bekomme, wenn ich ein Lebenszeichen von ihr erwische. Ich fühle mich dann immer ein bisschen, wie vor ein paar Jahren. Da hatte ich regelrecht Angst vor meinen Mitmenschen, vielmehr etwas falsch zu machen und sie zu vergraulen. Das letzte, was ich will, ist, dass das ausbricht, das pack ich nicht. Aber irgendwie geht es mir mit 'ner zunehmenden Anzahl Menschen so, das is schon gruselig. Kp, ob es dafür einen krassen Fachbegriff gibt, aber ich werde jetzt sicher nicht anfangen zu suchen.
Statt dessen wünschte ich mir ernsthaft, etwas zu erzählen zu haben, etwas erzählen zu wollen. Ich soll mir für meine Therapeutin eh Themen überlegen, die mich interessieren, weil ich ihr von meinem steigenden Kommunikationsproblem erzählt hab, und sie abgeraten hat mich komplett aus den Gesprächen zu ziehen. Aber irgendwie.. sind da gerade keine. Manchmal würde es gut tun, wenn mir jemand mal ein Thema vor die Füße werfen würde.
Ich hoffe, ich kann noch n bisschen weiter chatten, bevor ich mich in mein Bett rolle.

"Wer laut denkt muss mit Antworten rechnen." ~ Lisa aus 'die Simpsons'
Bye.

... link (0 Kommentare)   ... comment