Montag, 1. Februar 2016
Tag 27 - Ich bin zu wach für den Scheiß, der gerade abgeht.
Dieses Wochenende war ich bei meinem eigentlich besten Kumpel Bunky in Ascherselben. Wollte einfach ne Pause von dem Scheiß, der mich hier Zuhause kaputt macht.
Weit gefehlt. Als wir 2 alleine waren, war alles wie es schon immer war. Er ist wie mein großer Bruder; haben gezockt, auf seinem Bett chillend einen wie immer sehr dummen Film gesehen und gekampelt. Das ist einfach immer so. So waren wir mit 7 und jetzt mit 17 ist es immer noch so. Das ist einfach. Meine Beziehung zu ihm war immer die unkomplizierteste in meinem Leben. Dummerweise war diesmal ab Samstag seine Freundin da.
Kurzfassung: Wir zwei kennen uns schon über 10 Jahre, die beiden sind schon über ein Jahr zusammen, aber sie und ich haben uns noch NIE gesehen. Haben uns über ne HALBE STUNDE angeschwiegen. Bunky meinte noch, es kämen noch mehr in unserem Alter, aber das war nur sein bester Kumpel und seine extremst eifersüchtige Feundin. Wurde komplett ausgeschlossen. Die Mädchen haben sich Youtubevideos auf nem Handy angesehn und die Jungs Fifa gezockt. Am Ende hab ich mit den Erwachsenen einen Kurzen nach dem anderen gezogen, war aber nach Nr. 7 über den Abend verteilt und mehreren Bier nicht mal wirklich angesoffen (was meine Mutter total erschreckend fand). Mit Dad noch ne Runde in diesem Kaff gedreht und 2 dieser ekelhaften Mentholziagretten geschnorrt. Immerhin Nikotin im Körper, also war das bestens.
Mich Samstag mitten in der Nacht mit Dan gestritten. Er flippt gerade wegen jedem Kleinscheiß total aus und obwohl er weiß, wie viel er mir bedeutet, will er mich jetzt ignorieren. Also mehr als eh schon. Halleluja. Ich hab ihm gesagt, dass ich mit Streits nicht klar komme und bei sowas, besonders bei Leuten, die mir wichtig sind, innerlich zusammen klappe und heule und sonst was; aber gestern Nacht meinte er nurnoch, ich sollte halt lernen, damit klar zu kommen.
Ich renne ihm viel zu sehr hinterher, das weiß ich. Jetzt warte ich nur darauf, dass er noch einen Schritt zu weit geht, damit ich ihn genauso aus meinem Leben schmeißen kann, wie so gut wie jeden anderen auch. Noch hänge ich zu sehr an ihm, aber wenn mich Menschen einmal zu krass verletzten, geht es mittlerweile erschreckend schnell, dass ich sie kicken kann. Er hatte Recht: das Leben macht einen kalt. Ich frag mich nur wie lange er sich noch darauf verlässt, dass ich ihm hinterher renne. Er ist nicht immer das Opfer, auch wenn er das gerne so hätte.

Kitty McRyan heute auf Facebook:
Ist es nicht traurig, wie naiv liebe macht?
Da ist diese Person. Und diese Person kann mit dir tun, was sie will. Kann dich verarschen wie sie will, dich fett nennen, sagen dass du hässlich bist, jedem erzählen wie schlecht du im bett bist und dich einfach richtig scheiße behandeln, und dich innerlich zerstören, dein selbstbewusstsein zum nullpunkt bringen.
Und trotzdem würde man noch alles für diese Person tun.
Es ist total egal wie viele Freunde einem sagen, dass man ihn vergessen soll, weil er ein Arschloch ist, man hört trotzdem nicht auf diese Person zu lieben,sondern lässt sich weiter wie dreck behandeln.

Ich liebe ihn sicher nicht, aber da ist etwas an ihm, dass mich fesselt. Und genau das macht mich kaputt. Ich darf nie wieder damit anfangen, Menschen ehrlich zu mögen, bei denen ich nicht weiß, dass es nicht verschwendet wäre. Bei meiner Besten aus der Schule (wir sind beste Freunde bis zum Abiball und kaum einen Tag länger ;) ) und meiner liebsten Studentin aus Würzburg, bin ich fast sicher, dass sie mir sowas nie antun würden. Aber das war ich bei meinem Anker auch, und der hat mich Ende letzten Jahres verlassen. Ich bereite mich schon lange darauf vor, einen nach dem anderen gehen lassen zu müssen. Meiner Besten kann ich nicht mal direkt sagen, was mir fehlt; ohne auch nur zu wissen warum. Sie würde mir bestimmt irgendwie helfen wollen, das glaube ich ganz fest; aber ich wüsste ja nichtmal wie. Ich weiß nicht mehr, wie mir irgendwas helfen, kann außer Nikotin, Alkohol und Schlaf.
Ich bin das totale Chaos. So leicht reizbar, wie noch nie zuvor; als hätte ich meine Tage pausenlos. Ständig tieftraurig wegen irgendwelchem Kleinkram. Von Zeit zu Zeit so ignorant, dass mir alles und jeder am Arsch vorbei geht. Und eigentlich immer am liebsten allein, weit weg von allem, von jeder Form von Realität. Von jeder Form von Leben.

Hab gestern mein zweites Hirnkotze Notizbuch begonnen, weil das erste mittlerweile voll ist. Das is ein unliniertes Notizbuch, nur A6 groß, und voll mit Skizzen und den Gedanken, die ich heraus kotze. Bulimiedenken.. Gedanken sammeln, sich von ihnen für einen Moment fertig machen lassen und sie dann ruckartig aufs Papier klatschen, beobachten wie sich die Seiten mit allerlei Schrott füllen. Das tut gut. Nur für einige Minuten, aber es tut gut.

Angel und ich smalltalken nurnoch. Mieze hechelt mir hinterher und will sich sogar ein schrecklich kitschiges Mädchentattoo, dss ich mal aus langweile auf meinen Arm gemalt habe, stechen lassen, wenn der Preis stimmt. Dan ist mit mich-vergessen-weil-ich-ein-scheiß-Mensch-bin-beschäftigt und meldet sich selten, wenn auch immer wieder zumindest im netten Ton. Hab auf Facebook heute Emy auf Facebook geheiratet (fand Dan auch schon wieder scheiße, weil die beiden sich anscheinend kennen).

Und ich? Bin mit existieren beschäftigt.
Und mit der Frage, wer von denen, die diesen Link mal bekommen haben, diesen Dreck ernsthaft noch lesen.
"Stell mir vor wie dein Genick bricht, wie ein Knicklicht." ~facebook

sleep well beginning holiday

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