Dienstag, 19. Januar 2016
Tag 22 - Ich brauche niemanden
Gosh okay das reicht. Ich will mich nie wieder von jemandem abhängig machen; meine Stimmung, das was ich tue oder nicht tue, nichts, gar nichts mehr.
Ich bin Menschen zu schnell egal, als dass ich dieses Risiko nochmal eingehe. Keine Erwartungen mehr an irgendwen. Ich brauche niemanden.
Ich höre auf mich auf andere zu verlassen
Auf Nachrichten zu warten
An Versprechen zu glauben
Mich anderen anzuvertrauen
Sie können mich eh nicht verstehen, und bald können sie mir gar nichts mehr. Ich will das nicht mehr. Alleine bin ich besser. Bin ich sicherer.
Sogar meine Eltern nehmen es persönlich, wenn ich nicht über alles mit ihnen rede. Aber daran werden sie sich gewöhnen müssen. Genauso wie daran, dass ich sicher nicht länger die Reste esse. Abends werde ich sowieso nicht mehr so oft essen.
Ich musste mich schließlich auch an so vieles gewöhnen. Zum Beispiel an lange Pullover gewöhnen. Ihnen ist das sicher peinlicher als mir.
Ich musste mich schließlich an so vieles gewöhnen.
Heute war ein besonders hässlicher Tag.
Tränen vor Mom versteckt.
Erbärmlich wie immer.
Dazu angestrengtes Nicht-Antworten.
whoa ich hasse diesen Tag so sehr.

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Dienstag, 19. Januar 2016
Tag 21 - Solche Momente..
In den letzten Tagen war viel los.
War bei der neuen Theratante, die meine Behandlung fort führt. Sie besteht aus Meinungen von außen um mich besser einschätzen zu kennen. Habe deshalb SIE um Hilfe gefragt, mehr als ein Nein und mehr Distanz als jetzt, hätte eh nicht die Folge sein können. Zu meiner Überraschung hat sie zugesagt, kann ihr nen Termin machen.
Mein Opa wurde auf dem Fahrrad von nem Autofahrer überrollt und liegt seit dem im Krankenhaus. Habe ihn heute besucht; es geht ihm den Umständen entsprechend gut, obwohl er halt operiert werden musste.
In meinem Social Life ist viel passiert. Scheint langsam zu funktionieren, dass ich für Bilder Geld bekomme. Habe heute einen Auftrag für ein Rückentattoo bekommen, das mir 30 bis 40 Euro einbringen kann. Ansonsten habe ich ein paar kleinere Sachen einfahren können. Hoffe, dass es trotz Kolloquium alles schnell fertig wird. Damit komme ich momentan eh nicht wirklich voran.
Ansonsten habe einen BDSMler kennengelernt. Nenne ihn hier mal Angel. Wenn man mal davon absieht, dass das eindeutig nicht wirklich was für mich is, is es doch ganz interessant mal n bisschen was neues über Kram zu erfahren, von dem man keinen Plan hat. Haben auch n bisschen geskypt, er scheint irgendwas an mir zu finden, aber ich glaub ich sollte ihn nicht näher an mich ran lassen. Er weiß eigentlich schon zu viel von mir.
Außerdem ist da seit neuestem dieser Typ. Sind random aus Facebook befreundet und als ich mir meine eigene Fakefamilie auf Facebook gegründet habe, hat er angeboten mein Dad zu sein. Haben dann doch mal angefangen zu schrieben, man sollte seine Eltern ja mal kennenlernen. Tatsächlich ist er netter als gedacht. Haben dann aus Zufall letzte Nacht geskypt, weil ich gerade Angel abgewimmelt hatte und er gerade online gekommen ist. Ich hab mich mit seiner Gesellschaft wohler gefühlt als normal. Ich glaube mich hat noch keiner so oft erlich zum lachen gebracht in letzter Zeit. Mein Dad is dann leider halb 1 in mein Zimmer gewütet bekommen und wollte mir eigentlich schon meinen Rechner abnehmen, damit ich schlafen gehe. Hat er heute zum Glück nicht. Ich bin so froh, dass er, nenne ihn mal Dan, nicht sauer war, nach diesem Auftritt. Statt dessen haben wir heute wieder geschrieben und auch gerade wieder geskypt. Ich hab 2 Stunden 34 Minuten und 34 Sekunden durchlächeln müssen.
Mein Gesicht tut weh.
Musste um 11 aufhören zu skypen, damit mein Dad nicht sauer wird; Dan wusste das. Aber die letzte Viertelstunde haben wir nur damit zugebracht und in die Augen zu sehen. Das hört sich sicher entweder behindert oder kitschig an, aber das war es nicht. Es war real. So real habe ich mich schon Monate nicht mehr gespürt. Jede Sekunde, in der ich wusste, dass er mich ansieht, hat mir meinen Brustkorb ausgebrannt. Das war so unglaublich unangenehm, weil ich einfach nichts machen konnte, als auf diesen Bildschirm zu starren und aber auch nicht zu wollen, dass er auflegt.
Ich hasse solche Momente. Ich fühle mich angreifbar.
Die letzte Nacht war der Horror. Ich hätte so gerne geheult, statt dessen aber nur meine Hüfte wieder aufgeschlitzt. Keine Ahnung ob es Narben werden, das Gefühl dafür verloren. Hab mich dann bis nach um 3 mit grauenvollen Angstphasen herumgeschlagen. Die ganzen letzten Wochen wusste ich nicht, ob diese Therapie berechtigt ist, aber letzte Nacht, war ich einfach nur froh, dass ich sie nicht abgebrochen habe. Der Morgen "danach" bestand dann aus derben Stimmungschwankungen, obwohl ich eigentlich den schönsten Tag seit langem hätte haben sollen. In der Schule lief alles bombig, kein gestresse, nichts. Und trotzdem. Solche Nächte kuscheln sich einem in die Knochen.
Hoffe heute Nacht wird besser. Hätte nämlich auch nicht auf den Moment Stille mit Dan verzichten wollen, egal wie verletzlich er mich gemacht hat. Hoffen auf Sonne für Morgen.
Höre jetzt noch Saint Veronika von Billy Talent
Gute Nacht

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Freitag, 8. Januar 2016
Tagträume
Manchmal fühle ich mich als würde ich tief im Meer treiben, unten, ganz nah am Boden. Mir ist nicht mal mehr kalt. Aber hin und wieder muss ich nach Luft schnappen und atme unter Wasser tief ein. Und das tut weh, weil atmen realer ist als unter Wasser verharren und warten, dass es vorbei geht. Dann bemerke ich, dass ich auftauchen müsste, aber ich kann und will nicht nach da oben schwimmen. Dort ist es kalt. Im Wasser, das mich mich nur noch taub spüren lässt, habe ich mein eigenes Universum weit weg von allem, was mich stören könnte. Aber atmen kann man nicht abstellen. Atmen heißt wach sein.
Nur hin und wieder tut es wirklich gut zu atmen. Denn dann verschlucke ich kleine, reale Sterne aus meinem Universum und behalte sie als Lächeln und dann ist alles für einen Moment okay und ich werde leichter und treibe manchmal sogar weiter nach oben. Ich sammle meine Sterne. Ich sammle sie bis ich irgendwann an der Wasseroberfläche auftauche und bereit bin mein kleines persönliches Universum 'auszukotzen' ohne Angst haben zu müssen, wieder zu versinken.
Dann bin ich wieder Real.

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